Digitales Arbeiten: Sichere Passwörter (im Home Office)

Daten- und IT-Sicherheit steht und fällt mit sicheren Passwörtern. Gerade im Kontext der Corona-Krise gewinnt dieses Thema an Bedeutung – denn durch die zunehmende Arbeit im Home Office wachsen Sicherheitsrisiken.

Ein Zettel liegt auf einem Tisch. Auf diesem steht "Meine Passwörter" gefolgt von einer unsicheren Passwort-Auflistung von Passwortauflistung von Google, Amazon und Facebook.

Sichere Passwörter sind wichtig – da sind sich alle einig. Die Realität zeichnet allerdings ein anderes Bild: Das Lieblingspasswort der Deutschen ist noch immer “123456”. Das ist ein Problem – nicht nur, aber gerade im Kontext der Corona-Krise und der dadurch vermehrten Home Office-Arbeit. So sind private WLAN-Kanäle häufig unzureichend gesichert und der “fremde” Zugang zu Laptops und berufsbezogenen Inhalten wird durch Remote-Arbeiten einfacher. Hinzu kommt, dass wir gerade viele neue Anwendungen benötigen, für die es sichere Passwörter braucht.

Die gute Nachricht ist: Alexander von PrivacyTutor.de erklärt in diesem Artikel, wie sichere Passwörter ganz einfach gelingen.

Ein kurzer Rückblick
Im ersten Teil unserer “Digitales Arbeiten”-Serie ging es um die effektive, datensparsame und menschliche Gestaltung der Arbeit im Home Office. Weitere Artikel zum effizienten digitalen Zusammenarbeiten, Tipps & Tricks zu Webinaren, uvm. folgen.

So findet ihr das richtige Passwort

Einfache Passwörter ohne Sonderzeichen, große und kleine Buchstaben sowie Zahlen sind leicht zu merken, haben aber einen entscheidenden Nachteil – sie sind schnell geknackt.

Dies geschieht auf verschiedenste Weise. Manchmal ist der/die Hacker:in jemand, der euch kennt. Es könnte sich um jemanden aus dem Bekanntenkreis handeln, der auf eure vertraulichen Informationen zugreifen möchte. In diesem Fall kann er oder sie das Passwort leicht erraten, wenn es denn so offensichtlich ist, wie der Name eures Hundes oder der Geburtstag eurer Mutter. Bei einem unbekannten Hacker ist ein Brute-Force-Angriff die häufigste Strategie, um das Passwort zu knacken und so finanzielle Gewinne zu erzielen. Bei dieser Methode versucht ein Programm systematisch jede Kennwort-Kombination, bis es Zugriff erhält. Hier gilt: Je einfacher euer Passwort ist, desto schneller ist es auch entschlüsselt.

Wie schnell? So schnell!

  • maerz – sofort
  • maerz20! – 19 Minuten
  • Mae&rz20! – 4 Wochen
  • M.4ae&r#z2L0! – 47 Mio. Jahre
Viele Schlüssel, die an einem bunten Klemmbrett hängen.
Passwörter: Eure digitalen Schlüssel. (Foto: Chunlea Ju)

5 Tipps für sichere Passwörter

  1. Verwendet keine persönlichen Informationen
    Ihr solltet niemals persönliche Informationen als Teil des Passworts verwenden. Es ist sehr einfach für jemanden, Dinge wie euren Nachnamen, den Namen des Haustieres, das Geburtsdatum des Kindes und andere ähnliche Details zu erraten.
  2. Benutzt keine echten Wörter
    Mit der heutigen Rechenleistung dauert es nicht lange, jedes Wort im Wörterbuch auszuprobieren und euer Passwort zu finden. Daher ist es am besten, wenn ihr keine echten Wörter bzw. nur ein einzelnes Wort für das Passwort verwendet.
  3. Verwendet die DsiN-Passwortkarte
    Ein tolles, analoges Tool mit dem ihr euch auch die kompliziertesten Passwörter leicht und sicher merken könnt. Was es damit auf sich hat? Hier gibt’s mehr Infos.
  4. Nutzt Passphrasen
    Anstatt zu versuchen, sich ein Kennwort zu merken, das mit verschiedenen Zeichentypen erstellt wurde und auch kein Wort aus dem Wörterbuch ist, könnt ihr eine Passphrase verwenden. Geht ganz einfach: Überlegt euch einen Satz und reiht die Wörter aneinander. Et voilá: So wird aus “Ich liebe Laufen & Schwimmen” das Passwort IlL&S.
  5. Benutzt einen Passwort-Manager
    Ein Passwort-Manager generiert sicher Passwörter und hilft euch bei der Verwaltung. In rudimentärer Form ist diese Software zum Beispiel im Browser Mozilla Firefox enthalten. Es gibt aber auch zahlreiche andere kostenlose und Open Source-Anbieter.

5 Dinge, die ihr vermeiden solltet

  1. Verwendet dasselbe Passwort nicht gleichzeitig auf mehreren Webseiten.
  2. Benutzt niemals das E-Mail-Passwort auf einer Online-Seite. Wenn die Seite gehackt wird, ist es leicht möglich, dass bald jemand eure E-Mails liest.
  3. Speichert nie die Liste der Passwörter im Klartext auf eurem Computer. Legt die Liste auch nicht in Sichtweite des Computers.
  4. Vergesst nie das Master-Passwort, wenn ihr eure Passwörter einem Passwort-Manager anvertraut habt.
  5. Verwendet keine Passwörter, die in einem Wörterbuch gespeichert sind. Ebenso keine persönlichen Informationen wie Benutzernamen, Adressen, Geburtstage oder ähnliches.
Desktop-Button eines Word-Dokuments mit dem Titel "Alle Passwörter.docx".
So geht digital… nicht!

Zusammenfassung

Früher war es eine gute Praxis, ein alphanumerisches Passwort mit einer Länge von 8 bis 10 Zeichen auszuwählen. Doch die am leichtesten zu merkenden Passwörter sind überhaupt keine Wörter, sondern eine Sammlung von Wörtern, die eine Phrase oder einen Satz bilden – zum Beispiel den Anfangssatz eures Lieblingsromans oder die Eröffnungszeile eines guten Witzes. Kombiniert diese mit Sonderzeichen und Zahlen – dann seid ihr erstmal auf der sicheren Seite.

Ihr wollt mehr wissen?

Noch mehr interessante Artikel und Inspirationen rund ums Thema Sicherheit im Netz findet ihr auf Alexanders Blog und den Webinaren und Selbstlernkursen der Digitalen Nachbarschaft.

Mehr Tipps von uns zum Digitalen Arbeiten während der Corona-Krise gibt’s hier

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Mehr Beiträge aus dem Magazin

D3 – so geht digital ist ein Projekt der     gefördert durch  Logo DSEE