Neben dem Online-Magazin ist der Community-Aspekt eine Kernsäule von D3 – so geht digital: Wir möchten bundesweit digitale Ausprobierer:innen, Profis und Noviz:innen miteinander in Kontakt bringen. Bei uns können sie Erfahrungen teilen, sich gegenseitig durch die Digitalisierung coachen – und auch mittelfristig die Stimme der Zivilgesellschaft im Digitaldiskurs stärken.
Vor Corona war das Vernetzen von Menschen deutlich leichter. Auf unserem ersten D3-Community Event 2019 kamen rund 80 Engagierte ganz analog zusammen, um sich von digitalen Projekten inspirieren zu lassen. Gemeinsam sprachen wir über Themen, Tricks und Angebote in Sachen Digitalisierung und vertieften in spannenden Workshops unser Wissen. Das informelle Pendant, das daraus entstand, waren die D3-Meet-ups: Im Stammtischcharakter versammelten wir einmal im Monat Menschen aus dem Dritten Sektor an wechselnden Orten in Berlin, um bei Snacks, Softdrinks und Bier die Digitalisierung aus der eigenen Organisationsperspektive zu reflektieren. Immer mit dabei: Befreundete Organisationen wie die Digitale Nachbarschaft, die betterplace academy, Die Verantwortlichen #digital und noch viele mehr, die als Co-Hosts und Inputgeber:innen unterstützten.
Keine erlaubten Gruppentreffen, keine Meet-ups?
Die regelmäßige Umsetzung unserer Berliner Meet-ups wurde nach März 2020 aus bekannten Gründen, ehm, schwieriger. Doch: Wenn wir in den letzten Monaten eines gelernt haben: „Im Zweifel geht’s auch digital!“ Daher schritten wir voran mit unserem Plan, unsere Meet-ups und die Vernetzung von sozial-digitalen Akteur:innen auch in anderen Regionen Deutschlands möglich zu machen. Der Plan: Mit regionalspezifisch-digitalen Meet-ups die D3-Skalierung anstoßen!
Doch wohin zuerst? Keine schwere Frage: Hamburg soll es sein! Mit viel Eigeninitiative und einem Testlauf beim D3 Community Event 2020 hatten wir in Tom Leppert von Heldenrat sowie Tomislav Perisic vom AKTIVOLI Landesnetzwerk zwei engagiert-motivierte Partner vor Ort gefunden – und mit dem Teilnehmendenkreis des hybriden Community-Events auch schon einige aktive Community-Mitglieder und einen virtuellen Anker in der Hansestadt.
Beim Community-Event zeigte sich, dass Tom & Tom als Hosts herrlich-charmante Moderationsdynamiken entwickelten und für D3 kompetente Verschränker von digitaler und sozialer Welt sind. Wir hatten Lust auf mehr: Am 27. Januar schipperten wir Meet-up-bezogen das erste Mal raus aus Berlin und rein nach Hamburg.
In Hamburg sagt man tschüss #HiBeiD3
Die Stimmung des Meet-ups: Herzlich und mit Stammtischcharakter. Die Agenda: Viel Raum für’s Kennenlernen und Vernetzen, aber auch inhaltliche Blöcke. Die Besetzung: Rund 30 Besucher:innen, alte Bekannte und neue Gesichter, wir von D3 , natürlich Tom & Tomislav sowie Alexandra Ziegler und Sebastian Reuter von der Hamburger Sozialbehörde, die die Digitalisierungsziele der hansestädtischen Engagementstrategie vorstellten.
Denn: Die „Chancen der Digitalisierung nutzen“ ist einer der acht zentralen Aspekte der aktuellen Hamburger Engagementstrategie – und wird auch schon zum Teil mit Leben gefüllt. So berichten Alexandra Ziegler und Sebastian Reuter im Gespräch mit der Community von vier Kernzielen: (1) Die stärkere Qualifizierung der digitalen Kompetenzen sowie (2) mehr digitale Fortbildungsangebote für sozial Engagierte (einhergehend mit der Aufstockung der Ehrenamtsakademie), (3) ein digitales Engagementportal sowie (4) eine zentrale digitale Geschäftsstelle für kleine Vereine und Initiativen. In der Umsetzung fokussiert sich die Sozialbehörde im Pandemiekontext auf die akuten digitalen „Baustellen“ – wie die Entwicklung von Fortbildungsmaßnahmen oder die Bereitstellung von technischer Ausstattung für soziale Organisationen – bevor die konzeptionell größeren Posten (z.B. die digitale Geschäftsstelle) angegangen werden.
Die Bedarfe und Wünsche der D3-Community zeigen, wo und wie die Hamburger Engagementstrategie im Digitalisierungsbereich konkret wirken könnte. Können wir uns digitale Infrastruktur wie Podcast- oder Video-Studios nicht an einer zentralen Stelle teilen? Kann die Ausstattung von sozialen Einrichtungen mit Internet nicht durch Fördermaßnahmen unterstützt werden? Wäre nicht eine zentral-digitale Stelle denkbar, die als Knotenpunkt Verwaltungsaufgaben für verschiedenste Vereine und kleine Organisationen leistet? Oder ein Hamburger Pendant zum bUm in Berlin? Und vor allem: Wie können wir als Zivilgesellschaft auch weiterhin mit Entscheidungsträgern und Institutionen in Kontakt bleiben? Das nur als eine Auflistung der Impulse, die auf dem Meet-up im Plenum oder in Kleingruppen diskutiert wurde.
Ein Tooltest zum Schluss
Das Ausprobieren neuer Tools ist schon lange eines unserer Hobbies. Zum inoffiziellen Meet-up-Abschluss luden wir deswegen an den Elbstrand – digital. Wie das geht? Mit dem Tool Gathertown, in dem alle Teilnehmenden in einer virtuellen 2D-Welt einen Avatar über das Gelände steuern können: Ist man in der Nähe von anderen Avataren kann man über Kamera und Mikrofon miteinander sprechen. Bewegt man sich wieder weg, kann man die anderen nicht mehr hören und sehen. Fast wie im echten Leben – probiert’s doch auch mal aus!
Apropos nichtmehr sehen: Am Elbstrand feierten wir, zwar räumlich getrennt, aber virtuell ganz nah, den Abschied des langjährigen D3-Gesichts Johannes, der den imaginierten Community-Staffelstab an seinen Nachfolger und unseren neuen Kollegen, Aris (unten rechts im Bild weitergab). Also: Tschüss Johannes, hallo Aris, hallo D3-Hamburg-Community!
Was bleibt am Ende des Meet-ups? Der klare Wunsch der Gruppe zu stetigem Austausch untereinander – sowohl in Bezug auf konkrete Themen – als auch in Bezug darauf, gemeinsam zu verstehen, was die Engagementcommunity in Hamburg fordert, was sie gestalten möchte und wovon sie spricht.
Trifft man sich also wieder? Ja klar, wahrscheinlich schon im März!
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