Zwei Tage Sessions und was wir daraus gelernt haben
Katarina, Vorständin der Stiftung Bürgermut und D3-Teamlead, ist in dieser Woche auf der Nonprofit Technology Conference in Portland unterwegs und berichtet live von vor Ort. Was sie an Tag 1 und Tag 2 der Konferenz erlebt hat, lest ihr hier.
Heute steige ich ein in die Welt der Sessions und Workshops der
dreitägigen Non Profit Technology Conference. Über 200 Programmpunkte in den Kategorien IT, Fundraising, Leadership, Marketing und Tactical stehen zur Auswahl. Die Sorge, nicht alles mitnehmen zu können, ist also angebracht. Aber bevor die FOMO (fear of missing out!) zu groß wird, muss ich mich entscheiden. Und im Nachhinein weiß ich, dass unsere Wahl eine Gute war. Warum, erfahrt ihr jetzt:
Unsere Aha- und Wow-Momente aus zwei Tagen NTC
1. Community is key
The swag game is strong here #19ntc pic.twitter.com/nk0TVAkfJ9
— Kelly Hartley (@forethelove) March 12, 2019
Absolutes Alleinstellungsmerkmal der NTC ist die unglaubliche NTEN Community, die an erster Stelle ein großes Lob verdient hat. Und die Organisation steckt einiges an Vorarbeit in die Community: Jede Session hat einen eigenen Hashtag und ein eigenes Google-Doc für die Dokumentation. Hier sind von den Session-Geberinnen und -Gebern erste Informationen hinterlegt, die dann von der Community durch Notizen ergänzt werden.
So entsteht direkt aus den Sessions live ein teilbarer Wissensspeicher. Ich bin zunächst skeptisch, ob das System funktioniert, sehe dann jedoch voller Neugier, wie sich auf meinem Smartphone ein leeres Spreadsheet während der Session in eine nützliche Doku verwandelt.
Learning: Dass die Community nicht nur aktiv an den Sessions teilnimmt, sondern im Sinne der Schwarmintelligenz in Minutenschnelle einen komplexen Vortrag zusammenfasst, hat mich nachhaltig beeindruckt. Was man jedoch dazu sagen muss: Die Veranstaltenden haben viel getan, um die Community auf ihre wichtige Rolle vorzubereiten. Mit guten Rahmenbedingungen (sowohl technisch, als auch persönlich), allgegenwärtiger Wertschätzung und klaren Werte-Statements (wir erinnern uns an den Code of Conduct) prägt die gute Vorbereitung das kollaborative Miteinander enorm.
2. Bilder sagen mehr als 1.000 Worte
See how GeoAnalytics tools can help detect leaks ? in a water utility’s infrastructure https://t.co/QrxLt7mKs6 #Analytics #Utilities @ArcGISXprise pic.twitter.com/o4S4PZBSpM
— Esri (@Esri) March 13, 2019
Session: Putting your Data on the Map: Techniques and Tools for Impact
Mapping und Visualisierung sind für die meisten gemeinnützigen Organisationen ein Buch mit sieben Siegeln. Dabei gibt es kaum etwas Eingängigeres, als Muster und Beziehungen beim Lösen von räumlichen Problemen zu visualisieren. Gerade für uns als gemeinnützige Organisationen eine wirkungsvolle Möglichkeit, unsere Anliegen und Arbeit darzustellen.
In der Session von ESRI lernen wir die unterschiedlichen Arten von Story-Maps kennen. Live demonstrieren sie, wie man GIS für die eigene Arbeit nutzen kann. Um die eigene Wirkung besser darzustellen oder herauszufinden, wo ein Projekt geografisch starten muss, um die Zielgruppe besser zu erreichen.
Geht es euch wie uns – wollt ihr selbst loslegen? Dann empfehlen wir euch die kostenlosen Trainings auf der ESRi Seite: https://learn.arcgis.com/d
Learning: Die Visualisierung von Daten ist nicht so kompliziert, wie man annimmt. Der große Vorteil besteht darin, dass man mit einfachen Möglichkeiten komplexe Zusammenhänge darstellen und verständlich machen kann. Gerade dann, wenn man ein “erklärungswürdiges” Projekt betreut, kann das enorm hilfreich sein. Und um sein Anliegen und seinen Impact zu verdeutlichen, sowieso.
Hashtag: #19NTCmapmyimpact
3. “Digital first!” ist ein Mindset – und ein Prozess
Session: Envisioning a Digital-First Nonprofit: Mindsets and Skillsets for Transformation
Der Workshop von und mit der berühmten Beth Kanter hat nichts mit Frontalunterricht zu tun. Wie beginnen mit viel Bewegung! In einer soziometrischen Aufstellung zeigen wir Teilnehmenden, wo wir in Sachen User Experience, Digital leadership, Fundraising und Zielgruppen-Kenntnis im wahrsten Sinne des Wortes “stehen”. Nach dieser Aufwärmphase geht es direkt in die Arbeitsgruppen, in denen wir anhand eines Canvas diese vier Themenfelder bearbeiten. Das Ergebnis sind zahlreiche konkrete Handlungsempfehlungen, wie man dem Ziel eines Digital-First-Nonprofits näher kommt. Viel Spaß hatten wir übrigens auch.
Incredible conversations came out of our #Nonprofit Digital Transformation session at #19NTC. @kanter @JuliaCSocial @kuntze pic.twitter.com/Z5NRVqaFWA
— Josh Hirsch ??? (@JoshHirsch1) March 14, 2019
Learning: Bildung, Wissen, Commitment aller Beteiligten, Motivation – der Weg hin zum Digital-First Nonprofit ist lang und komplex. Aber das ist kein Grund, nicht damit anzufangen! Das wichtigste Learning besteht darin, dass digitale Strategien dem Ziel unserer Organisationen dienen müssen. Mit dieser Grundannahme, diesem Mindset, ist der erste und wichtigste Schritt zur eigenen Digitalstrategie schon getan. Und dann können wir uns entspannt zurücklehnen? Nicht ganz, es kommt einiges auf uns zu. Also lasst uns zusammen loslegen!
Session-Doku – diesmal via Twitter:
Amazing, all the ideas pic.twitter.com/61sQIniKcj
— Katarina Peranic (@staranov) March 14, 2019
Hashtag: #19NTCdigital1st
4. Lernen durch Erfahrungen
Session: The Accidental Techie’s Guide to Creating Awesome Online Learning Experiences
Webinare, MOOCs und Blended Learning Formate finden in der deutschen Non-Profit Szene immer mehr Fans. Aber wie gestaltet man die Angebote so, dass sie ein attraktives Lernerlebnis bieten und damit wirklich einen Nutzen für die Zielgruppen haben? Für TechSoup und Julia Campbell sind Online-Trainings in einer Vielzahl von zugänglichen Formaten Tagesgeschäft. In ihrer Session zeigen sie uns Methoden, mit denen wir selbst zielgerichtete und wirksame Lernangebote erstellen können. Es fallen Begriffe wie die “Bloom’s Taxonomy” oder das “Before and after”-Framework. Die Ansätze aus der modernen Pädagogik sind bei der Konzeptionierung von Online-Trainingsformaten enorm hilfreich.
Blooms Taxonomy can help you develop your course’s learning objectives — from basic to advanced courses #19NTClearning pic.twitter.com/pu6kkWx3g7
— Brianna (@leiaorgana_solo) March 14, 2019
In dieser Session geht es weniger um Tools und LMS (Learning Management Systems). Sie bietet uns spannende Einblicke in Denkweisen und Fähigkeiten, die man zur Konzeption passgenauer Angebote dringend benötigt.
Learning: Um nachhaltige Bildungsangebote zu schaffen, die bei den Nutzerinnen und Nutzern im wahrsten Sinne des Wortes “hängen bleiben”, muss man nicht das Rad neu erfinden, sondern kann die moderne Pädagogik bemühen! Steht man also vor der gefühlten Mammut-Aufgabe, ein Bildungsangebot zu erstellen, können zum Beispiel die einzelnen Lernschritte der Bloom’s Taxonomy wichtige Hinweise geben. Weitere wichtige Tipps zum Aufbau von Lernangeboten findet ihr in der Session-Doku.
Hashtag:#19NTClearning
5. Tools, Tools und nochmal Tools
Kleine digitale Helfer, die uns das Leben leichter machen, gibt es zuhauf. Nachdem wir uns in der Session davor mit einem „Ausmisten“ unserer Smartphones von einigen von ihnen befreit haben, geht es weiter. Mit: Tools! Tech-Experte Jason Shim nimmt uns in seiner Session in 30 Minuten mit auf eine schnelle und informative Reise durch das Universum der nützlichsten Anwendungen für NPOs. Alle vorgestellten Apps findet ihr in der Session-Doku.
Hashtag: #19NTCtools
Das war es zu zwei Tagen NTC – wir melden uns am Montag wieder mit dem Bericht von Tag 3 und unserem persönlichen Fazit. Bis dahin!
@NTENorg #19NTC fun at the conference. And join us for #Salesforce support at booth 101 pic.twitter.com/RaN4y9FykK
— aplusify (@aplusifyllc) March 15, 2019