Gerade in der Online-Kommunikation sind aussagekräftige Bilder ein wichtiges Tool. Sie generieren Aufmerksamkeit, sind ein Blickfang auf Social Media Kanälen, können auf eurer Website Geschichten untermalen und so eure Außenwirkung maßgeblich beeinflussen. Aber wie findet man die richtigen Bilder? Wie erzähle ich mit Bildern eine Geschichte? Und wie darf ich sie nutzen? Wir haben drei kurze Quicktipps für euch, worauf ihr bei der Auswahl und Nutzung von Bildern achten solltet.
Tipp 1: Auf Qualität achten
In Zeiten von sozialen Medien, immer besseren Handyfotos und einfachen Bildbearbeitungsprogrammen haben sich die Ansprüche an ästhetische Bilder deutlich erhöht. Nutzer:innen erwarten beim Scrollen durch ihren Newsfeed oder beim Besuch einer Website ein gewisses Maß an Professionalität. Das bedeutet konkret: Verwackelte Digitalkamera-Schnappschüsse, viel zu kleine Bilder oder Logo-Wüsten sollten der Vergangenheit angehören, um einen ansprechenden Auftritt zu gewährleisten.
Tipp 2: Die eigene Bildsprache finden
Wenn die Qualität stimmt (übrigens sind Handyfotos mittlerweile durchaus qualitativ geeignet!), kann man sich im zweiten Schritt Gedanken über die eigene Bildsprache machen. Hier ist es wichtig, die eigene Geschichte zu kennen und zu definieren, welche Aussagen man transportieren möchte. Ein Beispiel: Ein Digitalisierungsprojekt für Kinder sucht in seinem Bildfundus nach passendem Bildmaterial. Was ist hier besser geeignet? Der Serverraum oder ein Bild der Kinder beim Lernen? Richtig: die Kinder.
Ganz simpel gesprochen, sollten die Bilder, die ihr auf eurer Website oder euren Kanälen nutzt, zu eurer Aussage als Verein, Organisation oder Institution passen. Wofür möchtet ihr stehen? Diese Frage solltet ihr euch beantworten, bevor ihr euch Gedanken über eure Bildsprache macht.
Im nächsten Schritt geht es darum, diese Bildsprache zu etablieren und – wenn möglich – über alle Kanäle (Website, Social Media) – einheitlich zu halten. So gebt ihr Menschen die Möglichkeit, euch wiederzuerkennen. Das bedeutet nicht, dass ihr nur ein Bildmotiv verwenden sollt – einen Wiedererkennungswert kann man auch durch den Einsatz von Logos oder anderen visuellen Hilfsmitteln (farbigen Balken etc.) oder durch den Einsatz von einem einheitlichen Filter herstellen. Hier kann der „dritte Sektor“ einiges von großen Marken lernen – Abgucken ist eindeutig erwünscht!
Profitipp für größere Teams: Damit die Bildsprache von allen Mitarbeitenden eingehalten wird, kann es helfen, ein einfaches Dokument oder eine Präsentation mit Beispielbildern (am besten mit Dos und Don’ts) zu erstellen und die Bildvorgaben hier schriftlich zu fixieren. So wissen alle, worauf Sie beim Fotografieren oder der Auswahl von Stockfotos achten sollten. Auf lange Sicht könnt ihr so die Qualität eures Bildmaterials verbessern.
Tipp 3: Stockfotos sinnvoll nutzen
Gerade, wenn man regelmäßig Inhalte veröffentlicht, kann der Einsatz von Stockfotos sinnvoll sein. Stockfotos gibt es zu ganz unterschiedlichen Themenbereichen – meist werden sie auf Plattformen angeboten. Das wichtigste Kriterium bei der Auswahl von Stockfotos ist die Geschichte, die sie transportieren sollen. Lieblos zusammengestellte Stockfoto-Ansammlungen wirken schnell beliebig und unauthentisch. Starke Motive, die eure Aussage unterstreichen, sind hingegen ein probates Mittel. Aber Achtung: Es gibt bei den gängigen Stockfoto-Anbietern einige Bilder, die sich großer Beliebtheit erfreuen und die daher auf vielen Webseiten zu sehen sind. Schaut euch also am besten in eurer nächsten Internetumgebung um, ob ein bestimmtes Foto bereits verwendet wird. Hier kann auch die umgekehrte Bildersuche von Google helfen.
Tipp 4: Kenne deine (Bild-)Rechte
Last but not least: Das Thema Bildrechte. Hierzu könnten wir gut und gerne ein ganzes Buch verfassen. Aber das überlassen wir lieber anderen. Ganz grundlegend gilt seit der DSGVO: Personenbilder dürfen nur nach vorheriger Zustimmung der Personen für Webseiten und Social Media Beiträge verwendet werden. Diese Zustimmung muss schriftlich vorliegen.
Unser Praxistipp: Für Events, auf denen ihr Fotos machen möchtet, lasst euch am besten vorab die schriftliche Bestätigung geben, dass ihr Bilder und Videos machen dürft. Im Idealfall sollten die Teilnehmenden schon mit der Terminbestätigung zustimmen, zum Beispiel über ein Zustimmungsfeld, das sie ankreuzen. Auf dem Event selbst hilft es, die Anwesenheitsliste mit einem Zusatzfeld zu versehen und die Teilnehmenden so zustimmen zu lassen. Damit bei der Veranstaltung klar ist, wer fotografiert werden darf und wer nicht, bieten sich optische Erkennungsmerkmale an – zum Beispiel ein Aufkleber auf dem Namensschild oder ein andersfarbiges Umhängeband.
Auch für Stockfotos gibt es rechtlich einiges zu beachten – insbesondere gilt es auf Stock-Plattformen, das Kleingedruckte zu lesen. Denn ob ein Bild lizenzfrei, gemeinfrei oder unter einer freien Lizenz läuft, kann durchaus einen Unterschied machen.
Unser Lektüre-Tipp: Bei iRightsLab gibt es eine gute Übersicht darüber, welche Arten von Bildrechten existieren – und zudem noch eine Übersicht über Bilddatenbanken, mit denen ihr auf der sicheren Seite seid. Viel Spaß beim Bebildern!
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