Ein Chat mit… Kathrin Bischoff

Virtuelle Arten des Zusammenkommens werden im Neuen Normal immer wichtiger. Grund für uns, auf Einladung von den #VRExplorern die 3D-Lern- und Arbeitswelt TriCAT auszutesten. Am Rande des Events haben wir uns dabei mit Kathrin Bischoff, Initiatorin der VRExplorer, unterhalten. Was sie uns dabei mitgeteilt hat? Weiterlesen!

Hallo Kathin, du bist Teil der VRExplorer. Was macht ihr und wie seid ihr als Gruppe zusammengekommen? 

Die VRExplorer sind eine Gruppe von ca. 10 Menschen, die herausfinden möchten, wie man VR- bzw. 3D-Umgebungen für Business Meetings und Events nutzen kann. Wir treffen uns seit Anfang März einmal pro Woche um verschiedene Welten und Formate zu testen. Aktuell schreiben wir auch an einem Guidebook, das unsere Erfahrungen zusammenfasst.

Zusammengekommen sind wir via Twitter. Ich habe Anfang März in mein Netzwerk gefragt, wer Lust hat mit mir gemeinsam 3D Welten zu erkunden und es hat sich schnell eine ziemlich stabile Gruppe aus verschiedenen Unternehmen und Arbeitswelten gefunden. Ich bin dankbar, dass das Team nun schon seit mehreren Monaten mit viel gemeinsamer Neugier an dem Thema arbeitet.

3D, Virtual Reality, Augmented Reality. Für Laien können die Fachbegriffe teilweise verwirrend sein. Was steckt hinter den Begriffen und worin unterscheiden sich die Technologien?

Gar keine so leichte Frage. Zunächst zu AR – also „Augmented Reality“. Das ist Technologie, bei der in die reale Umgebung computer-generierte Figuren oder Gegenstände eingeblendet werden. Einige kennen das von Spielen wie Pokémon-Go, in der Industrie gibt es Anwendungen, die Techniker:innen bei der Wartung von Maschinen helfen. Das heißt, wenn man eine reale Maschine durch eine AR-Brille anschaut, werden z.B. die Namen der Teile eingeblendet, die man sieht. Diese Technologie haben wir mit den VRExplorers nicht betrachtet – auch wenn ich persönlich davon ausgehe, dass diese Technologie eine hohe Zukunftsrelevanz hat.

Da es uns ja speziell um Event und Meetingformate geht, haben wir uns auf VR/3D fokussiert, virtuelle Räume, in denen man sich mit einem Avatar bewegen kann. Der größte Unterschied zwischen VR und 3D: Für VR benutzt man eine VR-Brille und entsprechende Controller, während der Zugang zu 3D-Welten von einem handelsüblichen PC möglich ist, die Steuerung des Avatars erfolgt mit Tastatur und Maus. Viele kennen die Technologie von Computerspielen wie Minecraft. Einige der Welten, die wir erkundet haben, z.B. AltspaceVR, lassen sich sowohl mit einer Brille als auch vom PC betreten. Da VR-Brillen immer noch keine große Verbreitung haben und auch insbesondere im Business Kontext nicht flächendeckend für Meetings zur Verfügung stehen, haben wir uns schließlich entschieden, unsere Meetings in der 3D-Welt TriCAT zu testen. Denn durch die Nutzbarkeit mit einem PC sinkt die Hemmschwelle für die Benutzung. Wir gehen davon aus, dass ein Großteil unserer Erkenntnisse aus 3D- auch auf VR-Anwendungen übertragbar sind.

Was sind deiner Meinung nach sinnvolle Anwendungsebenen für 3D-Welten für soziale Organisationen? 

Besonders gut vorstellen können wir uns Coaching und Trainings (z.B. Leadership und kulturelle Themen) in 3D. Die Möglichkeit, das Verhalten eines Avatars aufzuzeichnen und zu analysieren ermöglicht eine besondere Form der Auseinandersetzung mit dem eigenen Verhalten. Im Kontext mit Inklusion lassen sich spannende Fragestellungen anhand der Auswahl der Avatare diskutieren. Wünscht sich z.B. ein Rollstuhlfahrer einen rollstuhlfahrenden Avatar? Was macht es mit einer Gruppe, wenn das Rolli-Teammitglied in der 3D Welt plötzlich laufen kann? Wenn man diese Fragestellungen beim Einstieg in 3D thematisiert und nicht einfach übergeht, entstehen spannende Möglichkeiten, Situationen zu reflektieren.

Darüber hinaus ist es eine besondere Qualität von 3D, dass zufällige Begegnungen ermöglicht werden. Anders als in Video-Konferenzen, bei denen jeder in seinem Bildschirmausschnitt „sitzt“ und keine Seitengespräche möglich sind, können sich die Avatare in 3D frei bewegen und es können spontane Begegnungen und Gespräche am Rande eines Haupt-Events realisiert werden.

Alle Eindrücke, die wir im Rahmen des VRExplorer-Events in der 3D-Welt TriCat sammeln konnten, haben wir in einem Blogpost festgehalten. Für uns war es der erste „Aufenthalt“ in 3D – weswegen wir umso gespannter waren. Wie sich die virtuelle Expedition angefühlt hat? Hier gibt’s alle Infos!

Creative Commons License

Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung-Nicht kommerziell 4.0 International Lizenz.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Mehr Beiträge aus dem Magazin

D3 – so geht digital ist ein Projekt der     gefördert durch  Logo DSEE