#32 Team Chats in Open Source mit Mattermost

In der 32. Episode von „Plötzlich digital. Die Sprechstunde“ zeigte Ingo Hinterding von der Technologiestiftung Berlin, wie ihr mit dem Tool Mattermost via Instant Messanging als Organisation kommuniziert.

Foto von Kopfhörern und einem Handy, die auf einer Zeitung liegen. Davor Text: Plötzlich digital. Die Sprechstunde. Team Chats in Open Source mit Mattermost

Die Sprechstunde ist zurück aus der Sommerpause: Ganz nach dem Motto „Back to Basics“ präsentieren wir mit dem Open Source Chat Mattermost ein Tool für die virtuelle Zusammenarbeit. Mit der Alternative zu Slack und Co. könnt ihr als Team chatten und Dateien teilen – ohne Kompromisse beim Datenschutz einzugehen.

Die bessere E-Mail?

Egal ob großer Verband oder kleiner Verein – alle müssen intern miteinander kommunizieren. Dass die klassische E-Mail dabei nicht immer die beste Wahl ist, hat sich mittlerweile auch bei vielen gemeinnützigen Organisationen als Erkenntnis durchgesetzt. Doch besonders die praktischen Teamchat-Lösungen wie Slack, Microsoft Teams oder Skype sind proprietär und gehen im Vergleich zur E-Mail oft mit gravierenden Abstrichen in Punkto Datenschutz und -kontrolle einher – für viele Organisationen eine Zwickmühle.

Was kann Mattermost? Das Open Source Tool ermöglicht es euch mit Chats und Kanälen eure Organisation abzubilden und entspannt Nachrichten ebenso wie Dateien auszutauschen. So könnt ihr verschiedene Teams individuell verwalten, nach Belieben Kanäle anlegen, per Privatnachricht chatten sowie Dateien teilen. Die gesamte Struktur sollte Anwender:innen anderer professioneller Chat-Lösungen geläufig sein – von dem „Antworten via Threads“ bis zu der Verwaltung von Nutzenden ist das Design intuitiv und eingängig gestaltet. Auch lässt sich die Software gleichermaßen auf Windows und Mac nutzen und bietet ebenso Apps für Android und iOS. Die Chats sind End-zu-End verschlüsselt, lassen sich also weder durch die Betreibenden noch Externe einsehen.

Stark in Sachen Datenschutz

Mit Mattermost zeigt Ingo Hinterding eine Open Source und DSGVO-konforme Alternative, die sich vom Bedienkomfort kaum von den Platzhirschen wie Slack & Discord unterscheidet, aber keinerlei Kompromisse im Bereich Datensicherheit einfordert. Wie der direkte Vergleich zeigt, ist der Funktionsumfang nahezu gleich und je nachdem wer das Hosting übernimmt, kommt man dazu noch deutlich günstiger weg.

Ist Mattermost also für jedes Team zu empfehlen? Fast, denn bei all den Vorteilen gibt es dennoch ein paar Einschränkungen gegenüber Slack und Co. So lassen sich derzeit noch keine Anrufe über die Plattform tätigen, ein Feature, das die meisten Konkurrenzprodukte mittlerweile bieten. Außerdem gibt es keine Möglichkeit Kanäle zu erstellen, die auch für User:innen offen sind, welche nicht einem Arbeitsbereich fest beigetreten sind – eine Funktion die besonders bei der Kollaboration über Organisationsgrenzen hinweg interessant wird. Trotz dieser kleinen Begrenzungen ist Mattermost als DSGVO-konforme Alternative zu etablierten Lösungen in vielen Fällen die bessere Wahl.

Eine Frage des Könnens und Geldes

Ein entscheidender Vorteil gegenüber anderen Anbietern ist die Möglichkeit, Mattermost auf eigenen Servern zu hosten. Während diese Option volle Transparenz und Kontrolle über die eigenen Daten verspricht, ist sie häufig für Ungeübte nur mit großem Aufwand umzusetzen. Selbst bei erfahrenen Expert:innen verbraucht das oft so viele Ressourcen, dass sich eher das Hosting durch zuverlässige Anbieter:innen empfiehlt. Für gemeinnützige Organisationen bietet das die Initiative „Digital vereint“ kostenlos an, schaut hierzu doch einfach auf deren Website vorbei.

Seid ihr auf den Geschmack gekommen? Dann schaut euch doch die Ausgabe in voller Länge an.

Nächste Episode:

#33 Open Source-Videokonferenzen mit BigBlueButton (03.09.)

In der nächsten Ausgabe von “Plötzlich digital. Die Sprechstunde” stellt uns Benjamin Holm von der Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch die Videokonferenz-Software BigBlueButton vor. Mit dem Tool könnt ihr im Webbrowser Audio- und Videokonferenzen durchführen. Analog zu Zoom können auch hier Teilnehmende nach Belieben in Break-Out-Räume eingeteilt werden oder mit digitalen Whiteboards und via Screenshare kollaborativ zusammenarbeiten. Die Software ist Open Source und lässt sich sogar auf eigenen Servern hosten, was sie in Sachen Datensicherheit von Alternativen wie Zoom oder Skype abhebt. 

Plötzlich digital. Die Sprechstunde

In Corona-Zeiten mussten viele soziale Organisationen plötzlich von 0 auf 100 ins mobile und dezentrale Arbeiten kommen. Dabei möchten wir euch helfen – auch in der Zeit danach! Mit Plötzlich digital: Die Sprechstunde geben wir euch alle zwei Wochen Freitags um 11 Uhr einen virtuellen Raum, um gemeinsam mit anderen etwas Neues kennenzulernen.

Ihr habt Fragen zu diesem oder einem anderen Tool?

Nicht umsonst war die erste digitale Sprechstunde zum Thema „Slack“. In einem eigenen Slack-Workspace könnt ihr auch vor und nach der Sprechstunde eure Fragen zu den jeweiligen Tools stellen und mit den ehrenamtlichen Expert:innen weiterdiskutieren. Ihr habt nach der Sprechstunde noch eine Frage, habt die Sitzung verpasst oder wollt für kommende Sprechstunden eure Fragen einbringen? Diskutiert mit uns:

Creative Commons Lizenzvertrag

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Alle bisherigen Ausgaben von Plötzlich digital. Die Sprechstunde anschauen

Viele Tools haben wir uns schon von erfahrenen Anwender:innen zeigen lassen. Angefangen mit Slack und Zoom über Projektmanagementtools wie Asana und Trello, Microsoft Teams oder HumHub für die Kollaboration und und und. Alle Folgen zum Nachschauen gibt es hier.

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