Bild: D3 – so geht digital. Das Bild ist KI-generiert. Das lässt sich an der nicht ganz realitätsgetreuen Darstellung der Hände erkennen. Das können KI-Bildgeneratoren nämlich noch nicht so gut.
Was ist ChatGPT?
Das KI-Tool ChatGPT ist eine Chat-Website, auf der du in einem Textfeld Fragen, sogenannte Prompts, stellen kannst und darauf eine Antwort bekommst. Die Antwort besteht nicht, wie bei einer Googlesuche, aus einer Liste von Links, sondern aus natürlicher Sprache – meist ein kurzer Text oder Stichpunkte. Du kannst so über mehrere Nachrichten eine Unterhaltung führen. Das Besondere ist, dass im Hintergrund kein Mensch diese Antworten eingeben muss und diese Antworten auch nicht vorgeschrieben irgendwo abgelegt wurden, sondern nach der Anfrage maschinell generiert werden. Es ist also ein neuer Text, der so noch nie geschrieben wurde – kein Auszug aus einer Website.
Falls Du ChatGPT noch nicht ausprobiert hast, kannst du dir einen kostenlosen Account auf chat.openai.com erstellen und deine eigenen Erfahrungen sammeln.
In diesem Blogpost möchte ich auf die praktischen Anwendungsfälle von ChatGPT bei der Erstellung von Social Media-Posts eingehen. In einem zweiten Blogpost schreibe ich mehr über die ethischen Fragen, die sich rund um KI stellen und was KI eigentlich ist.
Posts mit KI einfach komplett generieren lassen
Um es gleich vorweg zu nehmen: Wir könnten es uns natürlich ganz einfach machen. Texte mit ChatGPT generieren, Canva-Template auswählen, Farben anpassen und Texte einfügen.
Im Reel von Erzähl davon seht ihr, wie das im Zeitraffer aussieht.
Aber das werden sicher keine spannenden Posts sein, die bei eurer Zielgruppe gut ankommen. Es sind eher generische Lückenfüller, die weder vom Inhalt noch vom Design besonders ansprechend sind.
Auch in Zukunft werden sich gute Social Media-Posts nicht von alleine entwickeln. Aber vielleicht können wir trotzdem aus den generierten Texten Inspiration ziehen.
KI kann uns helfen, das leere Blatt zu überwinden
Also habe ich ChatGPT auch zu dem Thema von diesem Blogpost gefragt. Und was soll ich sagen. Die Hälfte der Tipps war sogar brauchbar – ich habe sie in diesem Blogpost als Zwischenüberschriften genutzt.
🌐 Identifiziere relevante Themen
Verwende KI-gestützte Tools, um relevante Themen und Trends in deiner Branche oder Nische zu identifizieren. Auf diese Weise kannst du sicherstellen, dass deine Social Media Posts relevant und aktuell sind.
Momentan eignen sich ChatGPT und Co. besonders gut zum Brainstormen.
“Schreibe mir 10 Themen für Social Media Posts zum Thema KI in der Zivilgesellschaft.”
“Gib mir 10 fancy Projekttitel zum Thema KI in Vereinen.”
Nicht alle Beispiele, die dann ausgespuckt werden, passen zu dem, was ich gesucht habe. Aber es ist vielleicht eine spannende Idee dabei, an die du noch nicht gedacht hast. Ich fand beispielsweise den Projekttitel „Volunteer Visionary: KI-gestützte Plattform zur Vermittlung von Ehrenamtlichen” und „Feedback Finder: KI-basierte Analyse von Mitgliederfeedback zur Verbesserung von Vereinsangeboten“ ganz spannend.
Du kannst in diesem Fall dem System auch dialogisch weitere Hinweise geben: “Schreibe diesen Text bitte etwas kürzer.” oder “Schreibe mir zu jedem Projekttitel auch eine kurze Zusammenfassung, was man in dem Projekt machen könnte.”
📝 Schreibe ansprechende Texte
Verwende KI-gestützte Tools, um ansprechende Texte zu erstellen, die die Aufmerksamkeit deiner Zielgruppe auf sich ziehen. Die Tools können dabei helfen, die Sprache, Ton und den Schreibstil anzupassen.
Eine zeitaufwändiger Teil der Social Media-Arbeit ist es, Texte zu schreiben, die zur Zielgruppe passen. Wichtig dafür ist es natürlich, vorab die Zielgruppe gut zu definieren. Beim Umschreiben der Texte kann uns ChatGPT wieder helfen.
“Schreibe mir den folgenden Text etwas prägnanter.”
“Schreibe diesen Text in leichter Sprache und kurzen Sätzen.”
“Kannst du wichtige Fachbegriffe aus diesem Posts für Einsteiger:innen erklären.“
Im Kontext von diesem Blogpost habe ich noch den Hinweis bekommen, den Begriff Künstliche Intelligenz etwas genauer zu beschreiben.
Künstliche Intelligenz (KI)
KI bezieht sich auf die Fähigkeit von Maschinen, „intelligent“ zu handeln, d.h. zu lernen, Entscheidungen zu treffen und Probleme zu lösen, ohne explizite Anweisungen von Menschen zu erhalten.
In leichter Sprache: Maschinen können von selbst entscheiden und Probleme lösen, ohne dass ihnen ein Mensch sagt, was sie tun sollen.
📷 Verwende visuelle Elemente
Nutze KI-gestützte Tools, um visuelle Elemente wie Bilder, Videos und GIFs zu erstellen, die das Interesse deiner Zielgruppe wecken. Achte dabei darauf, dass die visuellen Elemente auf die Themen deiner Posts abgestimmt sind.
Wenn wir Bilder brauchen, um unsere Beiträge zu illustrieren, greifen wir schnell zu Stockfotos. Diese wirken aber oft generisch und es fehlt der individuelle Touch. Wäre es da nicht super, wenn wir Grafiken auf Anfrage passend zu unseren Bedürfnissen erstellen könnten?
Das versprechen jetzt Bildgeneratoren. Zwischen Midjourney, Stable Diffusion und DALL-E kannst du diese Technologie aber auch schon ganz einfach direkt auf Canva nutzen. Du kannst hier neben einem Prompt auch durch die Auswahl eines Stils das generierte Bild verändern. Von verträumt bis fotorealistisch oder Retro-Anime ist alles möglich.
🚀 Optimiere mit KI deine Posts
Nutze KI, um deine Posts zu optimieren und sicherzustellen, dass sie auf den verschiedenen Social-Media-Plattformen gut funktionieren. Die Tools können dabei helfen, die Länge der Posts, die Hashtags, die Schlagworte und die Sprache zu optimieren.
Das ist meist die kleinteilige Arbeit: Nachdem wir Ideen gefunden haben und auch schon erste Textentwürfe geschrieben sind, müssen wir jetzt die Posts für verschiedene Social Media-Kanäle anpassen: Auf LinkedIn etwas seriöser, auf Instagram verspielter und moderner oder auf Mastodon kurz und knapp. Auch hierbei kann uns KI unter die Arme greifen.
“Kannst du mir einen Instagram Posts über KI in Vereinen in Jugendsprache schreiben.”
“Mache daraus drei Vorschläge für Twitter-Posts.”
“Kannst du mir auch einen seriösen LinkedIn-Beitrag dazu mit einer persönlichen Geschichte schreiben.“
Die anderen Vorschläge von ChatGPT zum Einsatz von KI bei der Erstellung von Inhalten für Social Media bezogen sich auf folgende Themen – nicht ganz das, was ich gesucht habe:
🍒 Cherry Picking
Oft kommt es einem so vor, als ob die durch die KI erstellten Inhalte, die auf Social Media gepostet werden, schon perfekt sind. Wir sollten aber nicht vergessen, dass diese meist durch eine menschliche Auswahl entstanden sind. Es wurde so lange der Prompt angepasst, bis das Ergebnis passt und es wurden nur die Paragraphen aus dem Text ausgewählt, die auch gut klingen. So wirken die KI-Systeme meist besser, als sie wirklich sind.
Künstliche Intelligenz wird uns (zumindest in den nächsten Jahren) nicht alle Arbeit bei der Betreuung von Social Media-Kanälen abnehmen. Wir folgen schließlich gerne Menschen, die ihre Geschichten teilen und uns auf ihre Abenteuer mitnehmen. Aber schon jetzt können wir die Systeme nutzen, um Ideen zu sammeln und beim Texten Unterstützung zu bekommen. Viele Vorschläge wirken – besonders bei der häufigeren Anwendung – aber doch etwas generisch und es fehlt der lebendige Charakter.
Nutzt ihr schon KI-Tools für die Erstellung von Social Media-Inhalten? Welche anderen Einsatzgebiete könnt ihr euch vorstellen? Schreibt es gerne unten in die Kommentare und lasst uns darüber diskutieren.
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