#25 Plötzlich digital – live vom openTransfer CAMP #Zukunft – nachhaltig und digital

In dieser #PlötzlichDigital-Ausgabe waren wir bei unserem Schwesterprojekt auf dem openTransfer CAMP zu Gast. Wir warfen unser Spotlight auf die Session “Was ist gute (nachhaltige) Software?” und begleiteten Nicole Wolf vom Kartoffelkombinat und Netzwerk Solidarische Landwirtschaft bei ihrem kurzen Input in die Tiefen bewusster Nutzung digitaler Anwendungen.

Nachhaltig und Digital

Beim openTransfer Camp #Zukunft standen die Themen Digitalisierung und Nachhaltigkeit im Fokus. Für die #PlötzlichDigital Sprechstunde die ideale Plattform, um auch abseits konkreter Tool-Tipps tiefer in das Thema einzutauchen. Die Session von Nicole Wolf vom Kartoffelkombinat und Netzwerk Solidarische Landwirtschaft bot den Rahmen, und wir starteten mit einer Diskussion zum individuellen Verständnis des Begriffs “Nachhaltigkeit” in diese etwas andere Sprechstunde. Die Antworten waren breit gefächert. Von ökologischen Gesichtspunkten über Generationengerechtigkeit und sparsamen Ressourcengebrauch bis hin zu analoger und digitaler Barrierefreiheit wurden einige Dimensionen berührt.

Mit diesem Wissen im Kopf tauchten wir tiefer ein und verglichen unsere Gedanken mit den Definitionen von Nachhaltigkeit des Rates für Nachhaltige Entwicklung und des Brundtland-Berichts. Diesen zufolge bedeutet Nachhaltigkeit nicht nur, dass soziale, ökologische und ökonomische Faktoren gleichermaßen berücksichtigt werden. Es geht auch darum, dass die Bedürfnisse der Gegenwart so befriedigt werden müssen, dass dies zukünftige Generationen nicht beschränkt.

Die digitale Dimension von Nachhaltigkeit

Mit dieser begrifflichen Grundlage im Gepäck stiegen wir mit einem Impuls von Nicole in die oft vernachlässigte digitale Dimension von Nachhaltigkeit ein. Obwohl digitale Produkte unsere Lebensrealität immer stärker bestimmen, sind diese in puncto Nachhaltigkeit meist eher undurchsichtig. Zwar können digitale Lösungen auch Ressourcen einsparen, wie beispielsweise durch papierloses Arbeiten oder weniger Dienstreisen. Gleichzeitig werfen Themen wie extensives Sammeln von Daten und die teils beschränkte Einflusssphären der Softwareanwender:innen auf den Umgang mit Daten durch Dritte neue Fragen hinsichtlich nachhaltiger Anwendungen auf. Während wir Aspekte wie Ressourceneffizienz beim Kauf von digitalen Produkten beachten können, sind uns während der Anwendung oft schnell die Hände gebunden, beispielsweise bei Serverkapazitäten und Energiequellen.

Denn auch konventionelle Dimensionen von Nachhaltigkeit werden durch die Digitalisierung zunehmend berührt. So führte Nicole an, dass deregulierte Digitalisierung auch auf der ökologischen Ebene einen bedeutenden negativen Einfluss auf unseren Ressourcenverbrauch und den Klimaschutz hat. Das betrifft beispielsweise seltene Erden in Akkus. Gleichzeitig birgt Digitalisierung aber auch neue Chancen und öffnet ungekannte Möglichkeitsräume. 

So sah es hinter den Kulissen aus beim openTransfer Camp #Zukunft aus dem Trafo in Braunschweig. Foto: openTransfer/Philipp Ziehbart

Was können wir beitragen?

Um die Orientierung in diesem vielschichtigen Dschungel von Indikatoren und Kriterien zu erleichtern und uns zu ermöglichen, verwendete Software auf Nachhaltigkeit hin zu prüfen, gab Nicole gleich ein paar Prinzipien (im Orig. von Santarius/Lange) an die Hand: 

  • digitale Suffizienz
  • konsequenter Datenschutz und 
  • Gemeinwohlorientierung

Suffizienz heißt, dass wir Produkte weniger, langsamer und persönlicher nutzen. Das lässt sich relativ einfach ins Digitale übersetzen, indem wir beispielsweise nur notwendige Technik anschaffen, Open Source Software verwenden oder achtsam mit Datensynchronisierungen umgehen. Auch zum konsequenten Datenschutz können wir als Nutzer:innen durch bewusste Dateiverwaltung einen großen Beitrag leisten. Doch bei diesen Prinzipien lohnt sich natürlich auch der Blick auf die Produkte, die wir tagtäglich nutzen. Arbeiten die Herstellenden mit offenem Code? Werden nur notwendige Daten abgefragt? Wie steht es um die Haltbarkeit der Technik?

Durch die Diskussion mit Nicole haben wir einen ersten Einblick in diese sehr breite Thematik bekommen und einige der vielen Fragen, die nachhaltige Software mit sich bringt, angesprochen. Nicole hat uns auch noch ein paar Links zum weiterstöbern zusammengestellt, die ihr in der Kurzfassung der Präsentation findet.

Wenn ihr Lust habt, noch tiefer in das Thema nachhaltiger Software einzutauchen, meldet euch direkt bei Nicole und lasst euch die vollständige Präsentation zur Session schicken.

Ihr habt Fragen zu diesem Thema?

Nicht umsonst war die erste digitale Sprechstunde zum Thema „Slack“. In einem eigenen Slack-Workspace könnt ihr auch vor und nach der Sprechstunde eure Fragen zu den jeweiligen Tools und Themen stellen und mit den ehrenamtlichen Expert:innen weiterdiskutieren. Ihr habt nach der Sprechstunde noch eine Frage, habt die Sitzung verpasst oder wollt für kommende Sprechstunden eure Fragen einbringen? Diskutiert mit uns:

Plötzlich digital. Die Sprechstunde

In Corona-Zeiten mussten viele soziale Organisationen plötzlich von 0 auf 100 ins mobile und dezentrale Arbeiten kommen. Dabei möchten wir euch helfen! Mit Plötzlich digital: Die Sprechstunde geben wir euch alle zwei Wochen freitags um 11 Uhr einen virtuellen Raum, um gemeinsam mit anderen etwas Neues kennenzulernen.

Am 19. März geht es um digitale Pinnwände und mehr mit Padlet, am 26. März um Suchmaschinenmarketing mit Google AdGrants. Im April erwarten euch Sprechstunden zu Automatisierung im Anmeldemanagement und einem guten Workflow mit Notion. Das genaue Thema der nächsten Sprechstunden und die Anmeldemöglichkeit findet ihr hier:

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Alle bisherigen Sprechstunden in der Übersicht

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